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KOPENHAGEN
In der historischen Innenstadt sind die verschiedenen Phasen der
Stadtentwicklung gut ablesbar. Besonders der Klassizismus, aber auch
die späte Renaissance, prägen das Stadtbild von Kopenhagens Zentrum.
Aus neuerer Zeit finden sich entlang des Innenhafens eine Reihe
kultureller Institutionen: Auf Christiansbro beherbergt ein schlichter
schwarzer Kubus, entworfen durch Schmidt Hammer Lassen, die Erweiterung
der nationalen Bibliothek. Direkt dahinter hat Daniel Libeskind das
Dänische Jüdische Museum in ein historisches Gebäude eingepasst.
Ebenfalls am Ufer steht, unter einem großen Dach und in seiner
Erscheinung sehr präsent, die neue Oper, entworfen durch Henning
Larsen. Im Vergleich dazu deutlich zurückhaltender präsentiert sich das
neue Theater von Lundgaard & Tranberg in diagonaler Sichtlinie
gegenüber am anderen Ufer.
Ehemalige Hafengebiete bieten
Raum für neue innovative Architektur sowie Umnutzung und
Neuinterpretation alter Strukturen. Sluseholmen, gelegen im
Kopenhagener Südhafen, ist entworfen mit der Amsterdamer 'Java-Insel'
als Vorlage, in dem eine Struktur geschlossener Baublöcke aufgelockert
wird mit Innenhöfen und neuen Grachten. Neben den Wasserlagen werden
auch innerstädtische und industrielle Gebiete neu entwickelt, wie zum
Beispiel in Frederiksberg, wo eine alte Porzellanfabrik jetzt für
Wohnzwecke genutzt wird.
Im Stadtteil Østerbro findet
man ebenfalls eine Anzahl architektonisch ansprechender Projekte, die
den städtischen Block aus dem 19 Jhrt. jedes auf seine eigene Weise neu
interpretieren. Noch weiter im Norden, dort wo die Landschaft hügelig
wird und Villenvororte und Waldstücke einander abwechseln, hat Zaha
Hadid eine Erweiterung für ein kleines Kunstmuseum entworfen. Der
Appartementkomplex Bellevue von Arne Jacobsen ist auch nach all den
Jahren noch immer eines der beeindruckensten Beispiele sowohl für die
weiße Moderne als auch für die wohltuend reduzierte skandinavische
Architektur der 50er Jahre.
Die Tradition der
Stadterweiterung findet mit Ørestad eine moderne Vortsetzung.
International renommierte Architekten realisieren hier ihre Entwürfe.
Daniel Libeskind schuf den Masterplan für das Zentrum Ørestad-Süd, Jean
Nouvel hat die neue 'Radio Concert Hall' entworfen, ein blauer,
angeleuchteter Kubus. Es ist aber auch hier vor allem die jüngere
Generation dänischer Architekten, die für eine zeitgemäße Fortsetzung
und Interpretation der reichen skandinavischen Architekturtradition
sorgt.
Architektur von u.a. Aart, Arkitema, BIG (ehem. PLOT), Future Systems,
Grøning Arkitekter, Zaha Hadid, Arne Jacobsen, JDS (ehem. PLOT),
Henning Larsen, Vilhelm Lauritzer, Daniel Libeskind, Lundgaard &
Tranberg, Dorte Mandrup, C.F. Møllers, MVRDV, 3x Nielsen, Jean Nouvel,
Schmidt Hammer Lassen, SLA Stig L. Andersson, Soeters van Eldonk, West 8
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